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27.03.2005

 

 

 

 

 

 

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Tahiti

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Nach unseren guten Erfahrungen uebers Internet Unterkuenfte auszusuchen, haben wir auch fuer Tahiti bei Raimana im Chez Armelle, 30 km von Papeete entfernt, fuer vier Naechte gebucht. Die Nacht fuer 6500 CFP incl. Fruehsstueck, das sind ca. 110 DM. Es hoert sich alles ganz toll an, die Fotos im Netz sind auch schoen.  Warum nicht? Tahiti soll ja sowieso sehr teuer sein und 6500 CFP sind nicht das Billigste aber auch bei Weitem nicht das Teuerste Angebot. Wir haben per e-mail mit Raimana vereinbart, dass er uns in der Nacht vom Flughafen abholt. Gegen 23.30 Uhr kommen wir ziemlich muede in Papeete an. Wir melden uns bei ihm, und er will uns in einer viertel Stunde vom Flughafen abholen. Nach gut einer halben Stunde ist immer noch keine Spur von ihm zu sehen. Der Flughafen verwaist langsam und nach einer Stunde rufen wir wieder bei ihm an. Er sei am Flughafen gewesen, dort haette aber niemand gestanden, deshalb sei er wieder gefahren (?!?). Unseren Einwand, wir haetten an der Information gewartet, an der er immerhin seine Telefonkarte hinterlegt habe, mit der wir ihn angerufen haetten, ueberhoert er. Er kaeme jetzt noch vorbei um uns zu holen. Zu nett. Mittlerweile ist es 1 Uhr und was solls, wir sind ja schliesslich auf Urlaub
…. . Gegen 1.30 Uhr kam Monsieur endlich um uns einzuladen und um 2.00 Uhr lagen wir  endlich im Bett. Nur kurz wahrgenommen haben wir, in welcher Bruchbude wir gelandet sind. Am naechsten Morgen sehen wir das ganze Ausmass des Desasters. Unser Zimmer ist etwa 8, ja doch tatsaechlich 8qm  gross. Darin sind ein Bett, ca. 1,40 x 1,90 , ein Schrank, ein Fernseher (neueste Technologie) und das halbe Bad in Form eines Waschbeckens untergebracht. Alles passt gut zusammen, wenn man bedenkt, dass  die Sachen vom Sperrmuell sind. Unser ensuite Bad besteht aus einem separaten Klo und einer separaten Dusche, zu erreichen ueber eine Tuer, die nur 1,60 m hoch ist. MooreaSpannend bei der Klotuer ist, dass man die Tuer bei einer Sitzung nicht schliessen kann, wegen der Knie, der Eigenen versteht sich. Das inclusive Fruehstueck besteht aus Baguette, das hier in den feuchten Tropen sehr schnell dazu neigt, gummiartige Konsistenz anzunehmen. Die Rettung ist ein Toaster, der allerdings nur fuer kurze Zeit in der Lage ist, das Brot der eben erwaehnten Konsistenzstufe zu entreissen, bevor es wieder in den gummiartigen Zustand zurueckfaellt. Zuzuschreiben ist dies alles den 100% Luftfeuchtigkeit, die uns gepaart mit schlechter Sicht, tiefhaengende Wolken oder Nebel, wir koennen es nicht unterscheiden, auf Tahiti  begruessen. Unserem sonnigen Gemuet haette das kaum etwas auszumachen vermocht, waere da nicht auch noch Montezuma gewesen, der uns unbarmherzig mit seiner Rache just in dieser wohnlichen Atmosfaere erwischt. Dazu kommt noch eine besondere Aktion, die wir in unserem koerperlich angeschlagenen Zustand, nicht in ihrer ganzen Tragweite  erfast haben. Am 2. Morgen kommt ein roomboy und belaestigt uns mit seinem immerfort monoton wiederholten “changez la chambre, changez la chambre…..” . Wir meinen in unserem Tran und wie gesagt koerperlich nicht ganz auf der Hoehe, er wolle die Bettwaesche und die Handtuecher wechseln, die er auf den Armen vor sich hertraegt. Wir  vertroesten ihn um 10 Minuten, dann koenne er seine Arbeit verrichten. Wir verlassen mit unserem Mietwagen die Herberge. Als wir abends muede von unserem Ausflug  zurueckkommen und das Zimmer aufschliessen, hat unser Servicemann tatsaechlich die Bettwaesche gewechselt, allerdings fehlt unser gesamtes Gepaeck….. Schnell ist klar was  mit changer la chambre gemeint war, etwas total anderes, als wir vermeintlich verstanden hatten....Wir haben allerdings gedacht, ein schlimmeres Zimmer koennen wir nicht bekommen. Doch es kommt schlimmer. Jetzt haben wir kein "ensuite" Bad mehr, sondern muessen durch's Freie um ins Badezimmer zu kommen. Das Waschbecken hat  Muschelform, ist aus Leichtplastik und die Verankerung laesst es nicht zu, sich auch nur leicht darauf abzustuetzen. Bei der Dusche sind wir uns nicht im Klaren, ob sie gefliest ist oder nicht, wir einigen uns auf halb und halb. Beim Betaetigen des Heisswasserhahnes verfaellt das gesamte Rohrleitungssystem in beaengstigende Vibrationen, begleitet von  ohrenbetaeubendem Roehren bis mit einer explosionsartigen Verpuffung bruehend heisses Wasser aus dem Duschkopf schiesst. Gluecklicherweise entgehen wir durch einen Zufall einer Katastrofe.Lange Sitzungen auf dem Donnerbalken werden durch nicht vorhandenen Moskitoschutz auf ein  Minimum reduziert, da sich gerade bei Dunkelheit eine wahrhaft gewaltige fliegende Armada aufmacht saemtliche entbloesten Koerperteile zu attakieren. Was den Raumgewinn im neuen Zimmer angeht, koennen wir es kaum fassen. Wir haben uns um 100 Prozent verbessert. Die Einrichtung ist ebenfalls vom Sperrmuell, so muessen wir uns nicht sonderlich umstellen. Gluecklicherweise haben wir jetzt 3 nach aussen zu oeffnede Klappfenster (ohne Moskitoschutz) die hightechmaessig mit dicken Holzknueppeln offengehalten werden. Der bestialische Gestank der Moskitospiralen entweicht  tagsueber kaum und nachts muessen die Fenster geschlossen werden um den fliegenden Plagegeistern keine zu leichte Beute zu sein. Trost ist uns das Wetter, das mit beharrlicher Bestaendigkeit 100  Prozent Luftfeuchtigkeit aufweist, will heissen, es regnet ohne Unterbrechung.....(wer sich jetzt fragt, warum wir nicht die Pension gewechselt haben, hat die Schilder an den Innentueren nicht gelesen, die eindeutig besagen, "no money back, after you see the rooms......")
Kein guter Anfang fuer ein Suedseeparadies sollte man meinen. Aber tatsaechlich hat die Insel Tahiti ueberhaupt nichts von den traumhaften Suedseebildern unserer Prospekte zu bieten. Will man  diese Seite der Suedsee erleben, muss man auf die aeusseren Inseln wie Moorea, Huahine, Bora Bora oder Rangiroa reisen und sollte nur so kurz wie noetig auf Tahiti bleiben. Wir geniessen jedoch auf Tahiti die franzoesische Lebensart mit Croissants, Cafe au lait, netten Strassencafes gepaart mit einer unglaublichen Gelassenheit (einige behaupten Traegheit)  die die Locals ausstrahlen.